Hyper-V Plattenperformance mit SSDs
Das SSDs im Labor schnell sind wissen wir. Wie ist es aber in einer realen Umgebung in einem Server mit RAID-Controller? Und wie sieht es dann mit dem Mehrpreis aus? Lohnt sich die Investition? Da wir gerade zwei gleiche OCZ Vertex2 SSDs als Bootplatten für unsere beiden Hyper-V Testserver besorgt haben, wurden diese kurzerhand mal in einem zugegebenermaßen nicht mehr ganz so neuen HP Proliant DL320s mit P400 RAID-Controller (immerhin mit 512MB Cache) verbaut. Wie sieht es da mit der Performance im Vergleich zu den anderen Platten in dem Server aus?
Um das herauszufinden machten wir einige schnelle Tests mit dem ChristalDiskMark Tool. In den Bildern sieht man die Ergebnisse mit zwei 160GB 7.2k SATA Platten (Bild Links), zwei 450GB 15k SAS Platten (Bild Mitte) und zwei 60GB SSD Platten (Bild rechts). Hier sind unsere Tests und Interpretationen:
Testreihe (1000MB Datei mit Cache im RAID-Controller)
Wie man sieht sind die SATA Platten in allen 4 Tests am langsamsten. Die SSDs sind mit Abstand bei den 4K Block Random Operationen sowohl schreibend als auch lesend vorne (mindestens Faktor 5). Die SAS Platten haben allerdings beim sequenziellen Zugriff und bei den 512k Blöcken die Oberhand.
Testreihe (1000MB Datei ohne Cache im RAID-Controller)
Wenn man den RAID-Controller Cache ausschaltet ändert sich das Bild. Alle Werte bei allen Platten verschlechtern sich, außer das Random schreibend im 4KSD32 Modus bei der SSD Platte (habe ich mehrfach geprüft). Jetzt sind die Unterschiede in den Werten der 4k Random Tests zwischen den 15kSAS Platten und den SSD Platten noch drastischer. Hier haben wir einen Geschwindigkeitsunterschied von bis zu Faktor 20.
Fazit
Für mich gibt es in diesem Test zwei Ergebnisse. Erstens bringt ein Cache auch im Bereich des Random-Schreibens Vorteile. Zweitens haben SSD Platten gegenüber SAS 15k Platten auch mit einem herkömmlichen RAID-Controller erhebliche Geschwindigkeitsvorteile. Gerade die besseren Zugriffwerte im Bereich der 4K Blöcke sind deutlich erkennbar und hier spielt auch die Musik, wenn mehrere Hyper-V VMs auf einem Host auf lokale Platten zugreifen. Allerding hat das ganze natürlich seinen Preis: momentan kostet einen 300 GB SSD Platte ca. 470 € wogegen eine 300 GB 15k SAS Platte schon für ca. 230 € zu haben ist. Aber wer diese mehr Investition nicht scheut, bekommt zumindest nach unseren Daten eine wesentlich bessere Performance in den Bereichen, die bei der Virtualisierung mit Hyper-V zählen.
Hallo Carsten,
zur Zeit betreiben wir 2 Win2008-Server. Im Rahmen des Upgrades auf R2 überlegen wir eine Hyper-V-Virtualisierung auf SSD.
Macht folgende Konfiguration Sinn?:
– Win 2008 R2 als Basissystem auf einer normale physikalischen Platte
– zwei weitere SSD’s (128 GB) als Raid 1 mit dem virtuellen Win2008R2
Vielen Dank,
Kalle
Hallo Kale,
ich würde überlegen alles auf SSD zu legen, da die SSD´s auch der Parent Partition ordentlich was bringen. Wenn du es aus Kostengründen aber bei den SSD´s für die VM´s belassen möchtest dann ist das für mich auch o.k.. Bitte denk aber auch an den Platz für Snapshots, da 128GB für 2 VMs nicht gerade viel sind.
Gruß Carsten
Hallo Carsten,
hältst Du für möglich oder sogar wahrscheinlich, dass eine OCZ RevoDrive X2 PCIe SSD die ja doch recht deutlichen Schwächen beim sequenziellen Schreiben ausgleichen kann? Die angegebenen Datentransferraten liegen hier ja bei bis zu 740 MB/s (lesend) bzw. bis zu 720 MB/s (schreibend).
Nachdem Du mit Deinem Test bereits meine Frage beantwortet hast, ob man überhaupt einen Hyper-V-Server auf SSDs installieren kann, überlege ich nämlich, einen Hyper-V-Server direkt auf solche SSDs aufzusetzen (und die geplanten 3 VMs (alle W7x64) dazu ebenfalls).
Vielen Dank vorab
Gruß Juergen
Hallo Jürgen,
du weist ja das die Daten in den Specs immer fantastisch sind :-). Vergleich bitte die Daten der Platte die ich gestestet habe mit der die du einsetzen möchstest. Das sollte dir ein Verhältnis des „Performanceboosts“ geben.
Gruß Carsten
https://www.hyper-v-server.de
Hallo,
mich würde mal interessieren, welches RAID-Level ihr benutzt!
Wir haben einen INTEL Modularserver / Flexserver. Dieser hat z. Z. zwei Einschübe und einen Plattenpool, auf den beide Einschübe zugreifen könnn. Diesen habe ich mit RAID 10 angelegt, da ich das mal als Empfehlung gelesen habe. Ist das bei dieser Hardware-Konstallation auch richtig? Oder würde es auch ein anderes RAID-Level tun? Die Plattenkapazität ist natürlich jetzt schon wieder so gut wie ausgeschöpft. Jetzt tellt sich mir halt die Frage, Festplatten aufrüsten oder alles runternehmen und mit anderem RAID-Level formatieren, damit man mehr Platz hat und wieder drauf kopieren.
Geht eine Änderung des Plattenpools bei einem eingerichteten Cluster eigentlich so einfach?
Gruß
Stefan
Hi Stefan,
habe dir schon einen Antwort im Microsoft Virtualisierungs Forum gegeben: http://social.technet.microsoft.com/Forums/de/virtualisierung/thread/dead03ed-666b-4868-9624-e4c72661cab1
Gruß Carsten
Guten Tag
Es scheinen mir so als wären hier nur Profis anwesend und deswegen würde ich (Auszubildender FI-Systemintegration) gerne die hier anwesenden einmal befragen ob es den einen Leistungsvorteil gibt wenn eine Server2008 R2 Core(Std.Ent.Dat) – Hyper V auf einer SSD läuft und die VMs in einem Raid 10 (4 HDDs).
Oder kann der Hyper-V Server auch auf einem langsameren Raid1 laufen? Ohne dass dies für die VMs auf dem schnelle Raid 10 zum Flaschenhals wird?
Wie oft muss den der Hyper-V Host überhaupt auf die Platten zugreifen wenn er erst einmal hochgefahren ist?
Mit freundlichen Grüßen
Helmut S.
Hallo Helmut,
die teuren SSDs für das Host-Betriebssystem zu nehmen macht keinen Sinn, wenn du SSDs einsetzen kannst und möchtest nimm diese für den VM-Speicher, da genau an dieser Stelle viele IOPS anfallen und dann auch schnell verarbeitet werden können. Für den Host selbst nutzen wir in der Regel zwei SAS-Festplatten im RAID1.
Gruß, Jan
Hi Jan,
was hältst du von dieser Serverkonfiguration:
Server:
OS: Windows 2012 R2
CPU: 2 x Xeon 2640
RAM: 128 GB
Raidcontroller: LSI 9261-8i
Jetzt kommt es: (o;
Festplatten:
2 x Samsung SSD 850 Pro 512 GB im Raid 1 als Systemlaufwerk inkulisve der VMs
4 x Samsung SAS 1 TB 7.200 im Raid 10 als Datenspeicher für den Fileserver und seine virtuellen Laufwerke
plus 2 Hotspare Platten
VMs: DC, Fileserver, Exchange, SQL-Server, Crefoscore Server (SQL)
Benutzer: 5
Ist schon eine komische Konfiguration oder?
Kann man so eine Server zuverlässige betreiben?
Hast du schon mal so einen Server gesehen? ((o;
Was mein du dazu?