Installation und erste Einblicke in Project Honolulu
Microsoft hat vor einiger Zeit auf der Ignite ein neues Projekt vorgestellt, was die Wünsche und Kritiken von einigen Benutzern aktiv angeht: Eine neue Art von GUI-Management und die Zentralisierung von vielen Konsolen, die aktuell genutzt werden müssen. Häufig hat Microsoft auf die PowerShell als zentrales Management verwiesen. Hier zeigt sich aber, dass viele keine Kenntnisse über eine umfangreiche Administration per PowerShell haben oder schlicht und ergreifend kein Bock drauf haben. Ich selbst liebe die PowerShell, allerdings bin ich auch genau so glücklich über eine vernünftige und funktionierende GUI.
Genau an dieser Stelle setzt "Project Honolulu" an. Wir bekommen ein (kostenloses!) Tool an die Hand, welches all die vielen Konsolen und Oberflächen (MMC, Eventlog, Server Manager, ...) versucht zu vereinen und zu vereinfachen. Aktuell gibt es die Technical Preview in der Version 1802 zum Download, diese können Sie hier herunterladen. Ich zeige hier einen Überblick über das Programm, welche Arten der Installation es gibt und ein bisschen, was aktuell möglich ist.
Die unterschiedlichen Betriebsarten
Sie können Honolulu in zweiten unterschiedlichen Betriebsarten installieren: Im Gateway Mode oder im Desktop Mode.

Wenn Sie Honolulu auf einem PC oder Notebook mit Windows 10 installieren, arbeiten Sie mit dem Desktop Mode. Durch diese Art der Installation kann ein lokales Management erfolgen.
Wird Honolulu auf einem Server direkt oder einem dedizierten Management-Server installiert, agiert dieser Server als ein Gateway. In diesem Fall verbinden Sie sich mit einem Browser auf das Gateway und können dann weitere Server hinzufügen, die dann zentral administriert werden können. Ein großer Vorteil hier ist, dass keine Agenten benötigt werden, es erfolgt eine Administration per PowerShell bzw. WMI über WinRM.
Honolulu ist grundsätzlich erweiterbar, d.h. es kommen mehr Funktionen und Möglichkeiten mit der Zeit, da es modular aufgebaut ist. Somit besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, eigene Module zu schreiben und diese zu benutzen.
Die Installation von Honolulu
Ich empfehle, die Installation von Honolulu aktuell in einer VM mit Windows Server 2016 RTM vorzunehmen, da diese VM nach Bedarf einfach wieder entfernt und gelöscht werden kann. Installieren Sie eine neue VM, updaten Sie das System auf den aktuellen Stand und laden Sie die Honolulu-MSI herunter.
Die Installation ist innerhalb von einer Minute abgeschlossen, man kann in der einfachsten Variante einfach alles in den Standard-Einstellungen durchklicken. Durch diese Standard-Installation erfolgt eine Installation auf Port 443 mit einem selbstsignierten Zertifikat. Natürlich können Sie auch ein eigenes Zertifikat nutzen, wenn Sie eine PKI haben oder eine andere CA nutzen möchten.
Der erste Aufruf von Honolulu
Nach der Installation kann Honolulu aufgerufen werden, unterstützt ist der Edge-Browser und Google Chrome.

Über Hinzufügen können nun weitere Server, Clients oder Cluster hinzugefügt werden.


Nachdem der Server hinzugefügt ist, kann eine Verbindung zum Server aufgebaut werden (entweder auf den Namen klicken oder die Option Verbinden benutzen). Im folgenden hier noch ein paar Screenshots, die ein paar Stellen und Optionen zeigen.





Kurzes Fazit
Ich persönlich stecke einige Hoffnung in Honolulu. Viele Aufgaben, die aktuell in unterschiedlichen und mehreren Konsolen durchgeführt werden müssen, könnten demnächst von einer zentralen Stelle durchgeführt werden. Eins dieser Beispiele wäre Hyper-V Manager und der Failover Cluster Manager. Ich kann im Failover Cluster Manager VMs erstellen, migrieren, usw... Möchte ich die Standardpfeicherpfade oder die Hyper-V Switch ändern, muss ich in den Hyper-V Manager und somit in eine zweite Konsole. Grundsätzlich kein Beinbruch, aber trotzdem unschön. All diese Einstellungen könnten demnächst in einer zentralen Oberfläche möglich sein, ohne das ein Wechsel der Konsolen notwendig ist.
In der letzten Zeit sind einige neue Versionen von Honolulu erschienen (natürlich alle als Technical Preview), d.h. es erscheint immer eine neue Version, wenn etwas hinzugefügt wurde, nicht in einem festen Intervall wie alle sechs oder zwölf Monate. Schauen Sie regelmäßig nach, ob es eine neue Version gibt, die wieder neue Funktionen und Möglichkeiten hinzugefügt.
Die Installation von Honolulu in einem Failover Cluster ist ebenfalls möglich, so ist ein Updating der Maschine möglich ohne eine Downtime. Eine Beschreibung dieser Installation befindet sich ebenfalls online, sie ist hier zu finden.
Mein Tipp: Schauen Sie sich Honolulu an, es macht schon jetzt einen sehr guten Eindruck und erfüllt einige der Dinge und Probleme, die aktuell bestehen. Auf der CDC Germany Konferenz 2018 wird es unter anderem einen eigenen Vortrag zu diesem Thema geben. Nutzen Sie die Gelegenheit und treffen Sie uns persönlich, um mit uns über Honolulu zu reden :)